Und noch mehr Gobelins, diesmal geht’s in einem noch malerischeren Stil zur Sache, die Geschichte ist eher zu vernachlässigen aber vom Visuellen her ist das wieder herzallerliebst.
Month: October 2009
Fantasy: Abhorsen, Keys to the Kingdom, Merle-Trilogie
Nach dem Lesen von Nicholas Sayre and the Creature in the Case in Across the Wall und meinem erschreckten Feststellen, daß das ja die einzige Old Kingdom-Geschichte in dem Band ist, habe ich begonnen die Hörbücher, gelesen vom immer wieder brillianten Tim Curry, nochmal zu hören, ich bin irgendwie total fasziniert von der Welt, die Garth Nix da erschafft, ein Gefühl, wie ich es z. B. aus den besten Momenten von The Elder Scrolls: Morrowind kenne.
The Creature in the Case war ein wunderschönes Wiedersehen mit den liebgewonnen Charakteren und der Welt und die Hörbücher sind jetzt natürlich nur eine Übersprungshandlung, bis vielleicht mal neue Bücher kommen. Hier finde ich die Idee ein Buch über Chlorr of the Mask zu machen, also einer in der Serie als »Böse« Auftretende (wobei man Nixs Sympathien für sie am Ende von Buch 3 im Nachhinein schon ahnen kann) fast genauso spannend wie ein Sequel zu Abhorsen.
Der Keys to the Kingdom-Serie stehe ich noch ein bischen skeptisch gegenüber. Das erste Buch war im Großen und Ganzen echt gute Kost, das zweite kommt noch nicht so wirklich in Schwung. Mister Monday und Grim Tuesday sind für mich bis hier eher wie – die auch wirklich nicht schlechte – Merle-Trilogie von Kai Meyer, gute Unterhaltung zwar aber an das Alte Königreich reichen sie nicht heran.
Apropos, die Merle-Trilogie höre ich ja auch mit gemischten Gefühlen: Einerseits mag ich das Setting Venedig und die Charaktere recht gern, und auch die Idee einer real existierenden Hölle finde ich großartig, mit den Ägyptern/Pharaonen als Feinden tue ich mich allerdings noch schwer. Ich glaube, die Kultur ist mir durch Kindertage und diese beschissenen Die Mumie-Filme irgendwie zu verleidet worden als daß ich da wirklich noch Angst vor haben könnte. Und mit Verlaub gesagt, während ich Katharina Thalbachs Lesung von Kai Meyers Frostfeuer ziemlich überzeugend fand, stößt Nina Petri bei der Merle-Saga merklich an ihre Grenzen. Den jungen Protagonisten kann sie einigermaßen glaubhaft eine Stimmer verleihen, bei älteren Menschen, Bösewichten und monströsen Getier, das einen gruseln sollte, gelingt dies aber überhaupt nicht, was der Spannung der Erzählung natürlich nicht grade gut tut
Ach, ja: hatte ich damals übersehen: bad news, sie machen einen Sabriel-Kinofilm (und vielleicht auch einen oder mehrere von Keys to the Kingdom). Irgendwie bin ich aber soweit, daß mir das echt egal ist, ich werde es mir sowieso nicht anschauen, nach dem Goldenen Kompass, Krabat und diversen anderen Machwerken lässt es mich inzwischen völlig kalt, wenn meine Lieblinge durch die Hollywood-Maschine gedreht werden.
Animation: »The Lighthouse Keeper«
Was geht, Gobelins, machen die Studenten da eigentlich auch schlechte Filme? Scheint nicht so, der hier ist auf jeden Fall wieder geil (auch wenn mir die großen Augen nicht so zusagen):
via Catsuka
Illustration: Red Nose Studio
Red Nose Studio – Cover for Angie’s List
Wie geil ist bitte sowas: hier wieder jemand, der in mühsamer Kleinarbeit in Real-Life Sachen macht (siehe dieses Video), die mit Photoshop ca. 4000mal schneller zu realisieren wären aber natürlich auch komplett ihre Authentizität verlieren würden. Chris vom Red Nose Studio macht aufwendigste 3D-Inszenierungen mit selbsgebauten Puppen und photographiert diese.
Dabei dem ganzen Leben einzuhauchen hapert es noch ein bischen (ich hab davon nicht so wirklich Plan aber es wird schon essentiell was anderes sein, Figuren zu basteln, die nur eine Haltung einnehmen sollen und welche herzustellen, die sich für Stop-Motion bewegen lassen) aber das wird sicher auch noch.
Insgesamt ist das für mich eine wunderschöne Mischung aus Madame Tutli-Putli und This way up. Hier sein Blog ohne Frame.
28 Fails Later
So sieht übrigens das DVD-Menü der 28 Days Later-DVD aus, die ich letztens bei Video-Buster entliehen habe:
Wollen die mich verarschen? So einen Billig-Cover-Designer-Style ist man ja sonst nur bei Hong-Kong-Raubkopien gewohnt. Hab dann leider vergessen auf der DVD zu schauen, welchem Verleih wir dieses Machwerk zu verdanken haben. Glück gehabt, ihr Hörste. Andererseits ist das wohl kein Einzelfall, ich hab mal einen Artikel gelesen, in dem jemand ähnliches (nämlich das Fehlen des Titels beim Hauptschirm der DVD) bei Disney-Veröffentlichungen von Ghibli-Filmen entdeckt hat.
Poster: Evolution schafft Vielfalt
RPMuseum Hildesheim – Evolution-schafft-Vielfalt
Diese Poster hängen hier grad überall rum. Und obwohl ich es nach einem ersten Blick dann doch nicht mehr so supertoll finde, ist es auf jeden Fall eine der wenigen Augenweiden, die man postermäßig hier außerhalb der HBK so hat.
…
So, hab nochmal nachgeschaut, das Plakat hat gewerk aus (natürlich) Berlin gemacht. Trotzdem schön, auch in der Provinz mal mit sowas verwöhnt zu werden (darf garnicht dran denken, wie viele geile Plakate es immer in Istanbul gab). Hier übrigens die Website (klicken lohnt sich leider nicht) des Roemer und Pelizaeus Museum Hildesheim, das das Plakat bewirbt.
Illustration: Klokunst
Blckwvs
Die einzigen Konzerte, an denen ich in letzter Zeit (eigentlich schon seit längerem) Spaß habe, sind so kleine, Bands, die hier in BS hauptsächlch im Nexus spielen und die bei last.fm mit so illustren Bezeichnungen wie Post-Metal, Screamo oder Doom-Metal getagged werden. Manche davon sind nur als Konzert richtig geil aber zuhaus zu anstrengend, wie zum Beispiel Zann, andere, wie Blackwaves kann ich mir auch sehr gut daheim anhören.
Das coole an dieser Musik ist, daß sie hart wie Metal ist, roh, brutal, negativ aber ohne diese Lachnummer und die Unglaubwürdigkeit, die ich bei Metal oft verspüre (wegen dem beknackten Gegrunze, dämlichen Gitarren-Soli oder ähnlichem). Bei diesen Bands ist das anders, wenn Sie es einen Sänger gibt, dann schreit er, und als Kontrast zur Geräuschwand gibt’s auch mal wehmütige, leise Abschnitte à la Goodspeed You! Black Emperor (ich erwähnte das damals, bei meinem Isis-Post, die immer noch auf heavy-rotation laufen).
Und, ein weiterer Vorteil im Gegensatz zum altehrwürdigen Metal: Alle diese Bands haben geiles Artwork. Keine Totenköpfe, nackte Dämoninnen und Bandnamen in Großbuchstaben-Fraktur, nein, hier gibt es ordentliche Illustrationen, die das Designerherz erfreuen (mh, ich find jetzt die beiden wirklich feinen T-shirts, die ich von Zann und Blackwaves habe nicht im Netz).
Wie auch immer, letztens war dann mal wieder so eine Band in Town, Heirs, zumindest vermeintlich, irgendwie waren wir oder die Band am falschen Ort zur falschen Zeit. Kann man sich aber runterladen, ganz offiziell: Heirs – »Alchera«
Ach ja, die titegelbenden Blackwaves finde ich fast noch cooler (und ich hab sie auch schonmal live gesehen …). Da gibt’s leider nichts gratis. Ach, doch.
Sexistische Fantasy Kackscheiße
Im Gegensatz zu Harry Potter, von dem ich meine, daß ich damals ähnliches zum Thema gelesen habe (nämlich Sexismus-Vorwürfe), werde ich mich mit diesem Scheiß ganz sicher nicht beschäftigen. Leute dürfen ja gerne glauben was sie wollen, aber wenn ich mal Bill Mahlers Religulous und anderen Unwahrheiten, die man so aufschnappt, glaube, scheinen Mormonen eher welche von den Jungs und Mädels zu sein, die mit ihrem Glauben nicht grade zum Wohlergehen der Menschheit beitragen, also eher Scientology als Buddhismus (da könnt man jetzt auch drüber diskutieren, ob der Buddhismus zum Wohle der Menschheit beiträgt. Vielleicht will ich auch eher sagen, daß er nicht so sehr schadet, wie andere Religionen).
Und wenn dann eine Mormonin über glänzende Vampire schreibt, ist es eigentlich klar, daß da nur ein beschissenes, reaktionär-veraltetes Frauenbild gezeigt werden kann. Sexistische Kackscheiße, wie es hier in BS vor einiger Zeit auf schönen Plakaten hieß (schön vor allem, weil nicht auf die üblichen Werbe-Nudos, sondern einfach auf die Wand geklebt). Ich will hier jetzt meine Energien nicht auf so ein leidiges Thema verschwenden, Google is wie immer your friend without any Hintergedanken zum Thema Twilight & Sexismus bzw. & Feminismus.
Lest mal lieber Philip Pullmans Dark Materials-Trilogie, seine Sally Lockhart-Bücher, Garth Nixs Old-Kingdom-Trilogie, Tad Williams Shadowmarch-Reihe, die Bartimäus-Trilogie etc. pp. Da gibt’s Mädchen und Frauen, die frei und selbstbewusst handeln und keinen beknackten Rollenmustern verhaftet sind.
UPDATE 2014: Auch schön, wie ich ausschließlich Bücher von (alten) weißen Männern empfehle, die Geschichten über weiße, heterosexuelle und auch ca. sonst 98% normgerechte Menschen schreiben. Bin da noch nicht viel weiter aber es gibt z. B. N. K. Jemisin, Ursula K. Le Guin (OMG Homepage Gold!), Nalo Hopkinson, Nnedi Okorafor, Eketarina Sedia, Laurie Marks, Hiromi Goto, Tamora Pierce, Aliette de Bodard, Ken Lui, David Anthony Durham etc.
Und dann ändere ich mal diesen komischen Titel, der wahrscheinlich nur Leute, die Porn suchen auf die Seite spült. Nich’ dass er jetzt besser is’ #___#
Animation: Flogging Molly – »Float«
Das Video ist nicht mehr neu aber ich kann’s mir irgendwie nicht verkneifen. Hier also nochmal das wunderschöne Stop-Motion-Werk zu einem (meiner kurzen Recherche damals nach leider eher auch dem einzigen) wunderhübschen Folk-Song von Flogging Molly (Argh, es gibt echt immer noch Leute mit Flash-Websites). Und wie das so geht, finde ich den Character im Gegensatz zum ersten Schauen jetzt auch sehr gut (er hat immerhin einen Bart und eine sehr vagabundige Erscheinung).