Anime: »Manie Manie«

ManieManie
Rintaro (u.a.) – Manie Manie

Heute aus der Reihe Oldies but Goldies ein surreaslistisches Sci-Fi-Meisterwerk aus dem Jahre 1987 mit Katsuhiro Otomo und Yoshiaki Kawajiri. Eingerahmt werden die beiden Episoden in eine von Rintaro gedrehte Geschichte um ein Mädchen, das mit ihrer Katze eine Reise durch eine labyrinthisch-traumhafte Welt zu einem phantastischen Zirkus macht, der als Bühne für die anderen Kurzfilme dient. Mich hat die Episode wegen ihrer surralen Stimmung stark an Michael Endes Kurzgeschichten-Band Der Spiegel im Spiegel erinnert.

Kawajiris Geschichte um einen Fahrer bei einem futuristischen Rennen ist zwar einigermaßen abgedreht und zelebriert die langsame Zerstörung des Rennfahrzeugs bis zur Explosion in feinstem animierten Slow-Motion aber die Geschichte bleibt sehr simpel und irgendwie auch sehr testosteronstrotzend.

Otomos Episode steht ganz in Stanislaw-Lemscher Tradition des Science Fiction, die der Welt einen Spiegel vorhält: Ein Mitarbeiter einer Baufirma (der, wenn er nicht in einem japanischen Zeichentrickfilm vorkommen würde, Entrüstungsstürme wegen seines rassistisch-klischeehaften asiatischen Aussehens hervorrufen würde) reist in den Dschungel, wo ein riesiger Gebäudeomplex nur von Robotern gebaut wird, die weder verstehen wollen, daß das Vorhaben aufgeben werden soll noch, daß die Konstruktion im Sumpf versinkt.

Insgesamt ein schöner Trip zurück zu den Achtziger-Animes, wenn der auch als Neo Tokyo bekannte Film natürlich nicht an Akira oder Tenshi no Tamago heranreicht.

2 thoughts on “Anime: »Manie Manie«”

  1. Gern! Ich hab den Film eher zufällig gefunden als ich auf der Suche nach Otomos Frühwerk »Robot Canival« war.

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