Gute Sendung, schlechte Sendung

In den letzten Tagen bescherte mir das, von mir aus gutem Grund sehr vernachlässigte, Medium Fernsehen zwei Sendungen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Zum einen an einigermaßen prominenter Stelle (am 20.1. um 23:40 auf ARD) die Sendung Geld für alle!*. Ein Freund macht grade einen Clip zum Thema Grundeinkommen und hatte vorgeschlagen, das Programm in geselliger Runde anzuschauen, wie wir es auch schon mit dem Grundeinkommensfilm gemacht hatten (allerdings nicht im Fernsehen).

Was die ARD sich hier erlaubt, ist ein mehr als peinliches, oberflächliches Zusammengestückel von angerissenen Theorien zum Thema Alternativen zur derzeitigen Finanzpolitik (Grundeinkommen, islamische Banken, lokale Währungen …). Das Ganze ist in einer Weise aufbereitet, wie man es eigentlich nur vom niveaulosesten Privatfernsehen kennt, da werden zwei eklige Moderatoren durch die Welt kutschiert, die abgrundtief peinliche Fake-Telephonate führen, um eine redunante Zusammenfasseung der letzten drei Minuten zu machen, damit auch der dümmste Zuschauer die nicht grade in die Tiefe gehenden Themen versteht, Interviews so geschnitten/gefilmt, daß es so aussieht, als würde der Moderator auf deutsch fragen und der Interviewte z. B. auf spanisch antworten** und ähnlicher Bullshit mehr.

Ich kann es im Grunde immer noch nicht fassen, daß die ARD so eine Scheiße sendet.

Zum anderen gab es eine Sendung der Reihe Sternstunden der Philosophie des SF mit dem Titel Alles ist durchleuchtet (kann man unten oder hier Online anschauen). Meine Lieblinge Ilija Trojanow und Juli Zeh äußern sich nochmal in bekannt kluger Weise zu Demokratie, Angstmache, Überwachungswahn etc.

Sternstunde Philosophie vom 17.01.2010

* Daß auch der Link nicht funktioniert (zumindest zum Zeitpunkt des Schreibens) ist bezeichnend für die Sendung. EDIT: Cool, sie haben den Link in Ordnung gebracht. Jetzt kann man eine Zusammenfassung lesen, die ca. so scheiße ist wie die Sendung.
** Das ist einfach nur lächerlich. Unglaublich.