Ohne Kommentar #2: Betrifft mich nicht

Diesmal ein Kommentar, über den ich nochmal nachdenken wollte und jetzt nicht mehr weiß, wo ich ihn eigentlich posten wollte. Es ging um das eskalierende Vorgehen der Polizei bei Blockupy 2013 und darum, dass dafür nicht nur „die Regierung“ verantwortlich ist, sondern auch die (konservativen?) Wähler_innen:

Ja, aber genau da liegt doch das Problem: Die CDU-Wähler_innen, mit denen wir jeden Morgen in der Bahn sitzen, haben kein Problem damit, wenn – aus ihrem Weltbild heruaus gesprochen – ein paar gewaltbereite Chaoten eins auf die Mütze kriegen. Denn immerhin sorgen unsere Schlägertrupps in Grün ja so dafür, dass Morgen nicht die kommunistische Revolution ausbricht oder was auch immer grade deren (von den Medien™) imaginiertes Feindbild ist (immer noch Terroristen wahrscheinlich). Und wenn da ein paar Kinder dabei sind ist das halt die Schuld der Eltern, die diese als menschliche Schutzschilde benutzen. A für Polizeigewalt, die wir ja nicht erst seit Stuttgart 21 kennen, ist es möglich sich wunderschöne Erklärmodelle zusammenfabulieren, die perfekt in die eigene Realitätsblase passen.

Aber solange der/die gemeine Schwarz-Geld-Stammtisch-Wähler_in (und Verräterpartei, Grüne etc.) nicht mal selbst mit dem „Rechtstaat“ in Konflikt gerät, wieso sollte ihn/sie sowas auch jucken? Das ist genau wie mit HartzIV, Krankenkassen-/Rentenreform, Spionage-Ausweis, Gesundheitskarte, Überwachung von öffentlichem Raum etc. pp., unendliche Liste. Solange es nicht jedem/r Einzelne/n selbst wehgetan hat, juckt es niemanden und wenn das dann irgendwann passiert, ist es halt zu spät, der Überwachungsstaat längst Realität und der Sozialstaat nur noch ein ferner Traum.

Gemischtwarenladen

Deepa D. hat den schönen Gedanken formuliert, dass Iron Man als reicher, weißer Mann, der Konftlikte mit Waffen löst (und auch sein Geld damit verdient) ein gutes Symbol für die USA und gleichzeitig diese Gewaltätigkeit leider nicht nur in Filmen, sondern auch in der US-Aussenpolitik kaum mehr eine Fußnote wert ist.

Die Angst der Konservativen/Amis nach dem 2. Weltkrieg vorm Kommunismus ist daran Schuld, dass wir heute so viele Neo-Nazis haben. Weil was schützt besser vorm roten Ivan als braune Horden?

Technoviking hat es noch nicht verstanden aus Internetmemes Kapital zu schlagen, sondern will lieber als unsympatischer Typ rüberkommen. Bravo!

Faschisten gibt es überall, auch im Buddhismus.

Grrr, Git-Annex wär’ noch eine sehr, sehr coole Dropbox-Alternative. Leider unter OSX erst ab 10.7. (Via)

Gemischtwarenladen

Das Finale der dritten Staffel von Game of Thrones scheint ein weiterer riesiger Racefail in dieser (TV?)-Serie zu sein. Update: Art Threat hat mehr zum Thema.

Wer noch Gründe sucht um Mircosoft/Xbox scheiße zu finden: Frauenfeindlichkeit & Rape Jokes. Siehe auch. (Via)

Und weil wir nie genug Filme zum Thema„Weiße Männer sind natürlich auch die Hauptfiguren in Filmen über nicht-westliche Katastrophen“ (White Man’s Burden!) haben können, gibt’s das jetzt auch in animiert: Another Day of Life Ich geh’ dann mal kotzen.

Gruselig, bei der Frage, wem Amis am meisten Vertrauen sind Gewerkschaften an drittletzter Stelle. Militär an erster. Propaganda in Aktion! (Via)

„Ein Labyrinth, ein Traum“-Doku

jfml-EinLabyrinthEinTraum-Doku-Workspace

(Yay, T40!)

Mir ist grade aufgefallen, dass die Doku zu meinem Projekt „Ein Labyrinth, ein Traum“, das damals in und nach Istanbul entstanden ist bisher überhaupt nicht online war (ist jetzt auch nicht so die allerschönste …). Ich wollte nochmal nachschauen, wie ich damals gearbeitet habe und vor allem, wie dieses Gedicht damals entstanden ist:

Ein Labyrinth, ein Traum

Wachgeküsst zu werden,
nur in Gedanken, nur in dieser Sekunde.

Von fünf Sternen fünf,
aber Millionen andere im Licht.

Prinzessin, die am Morgen weint,
ihr eigenes Blut zum Mund führt.

Die Stadt,
im wirklichen Leben ein merkwürdiger Traum, …

… einsame Kammer, Knochengebäude.
Ins Totenreich bist du geraten!

Gebäude, Haus, wie lange Leben?
Und der Schmerz bleibt.

Liebe, Angst, Brutalität,
aus der Stirn ein Tropfen Blut.

»Sie sah nichts, denke ich, hoffe ich«,
seine Hände zittern.

Die Tür auf, durch den Spiegel gehen,
keiner sieht sie, keine Spur.

Der Sarg in Splittern, lieber tot als sich ergeben.
Ein dreckiger Geist auf der Durchreise.

Ein starker Nordwind, rennend stürmend,
auf so einiges eingestellt.

Auf der Flucht, ein schlecht beleuchteter Bahnhof,
die Nacht ist lang.

Die Ruhe in der Dunkelheit,
an deiner Stelle gegenüber der Sonne.

Alles ändert sich, wenn du es nicht fassen kannst,
Schlaf, eine seltene Gabe.

»Mutter Schnee, umarme mich
und decke mich zu.«

Insgesamt immer noch ein ganz schönes Projekt auch wenn es echt erschreckend ist, wie der ca. einzige weibliche Figur diese passive Prinzessin ist, deren einzige Gefühlsregungen Erschrecken, Angst und Horror sind (und auch im nächsten Projekt, war das leider nicht anders). Das ist genau woran ich seit einiger Zeit mal arbeiten will. Coolere weibliche Charactere, weil das geht ja garnicht so : (