Diesmal ein Kommentar, über den ich nochmal nachdenken wollte und jetzt nicht mehr weiß, wo ich ihn eigentlich posten wollte. Es ging um das eskalierende Vorgehen der Polizei bei Blockupy 2013 und darum, dass dafür nicht nur „die Regierung“ verantwortlich ist, sondern auch die (konservativen?) Wähler_innen:
Ja, aber genau da liegt doch das Problem: Die CDU-Wähler_innen, mit denen wir jeden Morgen in der Bahn sitzen, haben kein Problem damit, wenn – aus ihrem Weltbild heruaus gesprochen – ein paar gewaltbereite Chaoten eins auf die Mütze kriegen. Denn immerhin sorgen unsere Schlägertrupps in Grün ja so dafür, dass Morgen nicht die kommunistische Revolution ausbricht oder was auch immer grade deren (von den Medien™) imaginiertes Feindbild ist (immer noch Terroristen wahrscheinlich). Und wenn da ein paar Kinder dabei sind ist das halt die Schuld der Eltern, die diese als menschliche Schutzschilde benutzen. A für Polizeigewalt, die wir ja nicht erst seit Stuttgart 21 kennen, ist es möglich sich wunderschöne Erklärmodelle zusammenfabulieren, die perfekt in die eigene Realitätsblase passen.
Aber solange der/die gemeine Schwarz-Geld-Stammtisch-Wähler_in (und Verräterpartei, Grüne etc.) nicht mal selbst mit dem „Rechtstaat“ in Konflikt gerät, wieso sollte ihn/sie sowas auch jucken? Das ist genau wie mit HartzIV, Krankenkassen-/Rentenreform, Spionage-Ausweis, Gesundheitskarte, Überwachung von öffentlichem Raum etc. pp., unendliche Liste. Solange es nicht jedem/r Einzelne/n selbst wehgetan hat, juckt es niemanden und wenn das dann irgendwann passiert, ist es halt zu spät, der Überwachungsstaat längst Realität und der Sozialstaat nur noch ein ferner Traum.