Vandana Shiva: Geld als Virus

Sehr guter Vortrag von Vandana Shiva bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung (I’m looking at you, Die Linke) über den Wahnsinn des ökonomischen Wachstums.

Das ist – aus abartiger westlicher Wohlstandsperspektive heraus gesprochen – wieder viel schlechte Laune-Material: Landgrabbing, Monsanto hat wg. Genmanipulations-Schuldenfalle 250.000 Selbstmorde in den letzten zehn Jahren auf dem Gewissen, Pflanzenpatente, Nahrungspekulation, Unterernährung, etc.

Schön, dass sie am Ende noch Bhutan als Positiv-Beispiel nennt.

Gemischtwarenladen #9

Auch in Großbrittantien können die 1% natürlich durch Finanzkrise und Austerität noch reicher werden. In other news: (Auch die) Britische Regierung/Polizei lässt sich von der Contentmafia einkaufen.

Lobbyplag lässt tief in die Abgründe der EU blicken. Ich glaub’, ich klick mir mal ‘nen VPN.

Und nochmal +1 für die Linksfraktion, die haben nachgefragt, ob ISPs uns vorschreiben dürfen, welche Router wir benutzen (Antwort: Schwarz-Geld sieht da natürlich kein Problem). (Via/Via) Update: Oder doch?

Rechtstaat, welcher Rechtsstaat: Die Richterin im Stratfor-Hack-Prozess ist mit einem von Stratfor verheiratet. (Via)

Good News, Everyone: In Spanien kommt ein Banker in Untersuchungshaft und Justiz haut da hoffentlich mal auf den Putz.

Gemischtwarenladen #7

Cool, Neue Deutsche Medienmacher haben (ähnlich wie 50Prozent für Rednerinnen) eine Datenbank von Fachleuten mit Migrationshintergrund. (Via / Via)

Männer, die denken, die weibliche Brust bestehe aus Muskelgewebe. m(

Auch das „Wir versuchen den Überwachungstaat á la 1984 möglichst schnell  umzusetzen“-Land ist sich nicht zu schade für menschenverachtende, illegale Foltergefängnisse. Und sowas schimpft sich Zivilisation.

Hihi, erstes Bild zur Realverfilmung von Kikis Delivery Service.

Wer so doof ist und den DNS seines Providers benutzt, sollte sich über DNS-Leak Gedanken machen. (Via)

Games: »Road Not Taken«-Teaser

Just look at it:


via RPS

Ich hab’ natürlich wieder am Charakter-Design der Hauptfigur zu meckern (das ist mit Abstand so das langweiligste, was man da zu Gesicht bekommt) aber der Rest sieht sehr fein aus. Muss nur noch das Spiel irgendwie Sinn machen.

Update: Schau, der macht sich ein paar Gedanken wie man Spiele macht, die nicht nur dem männlichen, weißen Dumpfbacken-Gamer gefallen.

Fairphone Update

Grad kam ‘ne Mail von Fairphone mit einigen interessanten Details:

325,- euro (including VAT)
Newest Android OS (Jelly Bean)
Dual-SIM capability (private or business; home and holidays)
4.3 inch screen (not too big, not too small)

(Fairphone-Newsletter)

Das ist jetzt irgendwie etwas zu happig für meinen Geldbeutel (wenn auch nicht teurer als andere Smartphones?) aber vielleicht gibt’s das ja mal irgendwann gebraucht.

Hier gibt’s übrigens eine Umfrage zum finalen Design.

Ich bin außerdem weiterhin sehr angetan von Firefox OS (auch wenn deren Phones bei den Preisen sicher unter schrecklichsten Bedingungen und mit viel Gift hergestellt werden) auch wenn ich mich da erst ernsthaft mit beschäftigen werde, wenn ich da mal irgendwie eine Firewall oder ein Permission-Management-System sehe. Zur Zeit bestehen die Security-Setting aus Screenlock und Do-Not-Track, was ja wohl eher ein schlechter Witz ist …

Update: Das Fairphone kann jetzt vorbestellt werden. Leider hat das langweiligste Design gewonnen (schön grau …) aber das war abzusehen und das ist weiterhin ein sehr unterstützendswertes Projekt, dass einfach sehr viel richtig gemacht hat. Die überarbeitete Android-Version, die da drauf ist, wurde übrigens von Kwamecorp realisiert, die auch noch andere interessante Projekte in ihrem Portfolio haben.

Da ich mich grade mit Solarenergie beschäftige (macht für mich eigentlich erst Sinn, wenn damit auch Notebooks aufgeladen werden können): Ich kann allen Android-Benutzern Pimp my ROM ans Herz legen. Meine Batterie hält bei geringer Benutzung mit einer modifierten CM10-Version um die sechs Tage.

Nager IT: (Teilweise) Faire Computer Maus

nager-it-faire_maus

Auf dem 29c3 hat Sebastian Jekutsch einen sehr informativen Vortrag mit dem Titel „Sind faire Computer möglich?“ (Video) gehalten. Für mich war hier vor allen Dingen interessant: Der Unterschied zwischen fairem Kaffee (ein Rohstoff, leicht zu kontrollieren) und Elektronik (viele Bauteile, die aus diversen Rohstoffen Hergestellt werden, eine Kontrolle ist hier also sehr, sehr aufwendig).

Es ist also ein Vorhaben ganz anderen Ausmaßes faire Elektronik herzustellen als z. B. Fairtade-Zucker. Ein Unternehmen (neben den Fairphone-Leuten und Wipro), dass sich dies aber trotzdem zur Aufgabe gemacht hat, um den großen Herstellern das „Es ist unmöglich“-Argument zu nehmen und um eine Nachfrage anzukurbeln, ist Nager IT, die versuchen eine möglichst faire Mouse anzubieten.

Die Website ist sehr aufschlußreich und wirkt sehr transparent, die Maus wird in Deutschland in einer Integrations-Werkstatt montiert. Zur Zeit ist es aber, wenn ich das richtig sehe, nur möglich deutschen Stahldraht und Stahl, der unter „guten Arbeitsbedingungen“ hergestellt wird, zu beziehen, alle anderen Rohstoffe (mindestens elf) werden ohne Kontrolle gefördert. Fair hergestellt wird zur Zeit: das Gehäuse, Kondensatoren, die Leiterplatte, Schrauben, Etiketten und der Karton (wobei, soweit ich mich recht entsinne, sich als nächste Schritte um faire Kabel und ein faires Scrollrad bemüht wird).

Insgesamt ein ungemein spannendes und wichtiges Projekt.

Wipro: Endlich Green IT mit dem Segen von Greenpeace

Passend zu dem Fairphone-Artikel hat Greenpeace wieder einen Bericht über den traurigen Zustand der Computerhardware-Branche in Sachen Umweltschutz veröffentlicht (ich hab da 2009 schonmal drüber berichtet).

Interessanterweise gibt es einen Neueinsteiger und neuen ersten Platz, den indischen Hardware-Hersteller Wipro. Smartphones hat Wipro zwar noch nicht im Angebot aber immerhin gibt es (neben dem einen oder anderren Desktop-PC) eine Notebook-Serie, die garnicht so hässlich ist (und auf der Website gottseidank kein Photo davon, dass größer als 100px ist +____+).

Das einzige Problem: Die Computer gibt es nur auf dem indischen Markt. Schade.

via Golem.de

Nichtgewinnmaximierter Kapitalismus

PremiumCola-SystemwandelTrinken-Poster

Holger Klein hat ein sehr interessantes Interview mit Uwe Lübbermann von Premium Cola geführt. Es geht im Großen und Ganzes darum, wie man innerhalb des (korrupten, kaputten) System des Kapitalismus Geld verdienen/ein Produkt an den Mann und die Frau bringen kann und sich dabei nicht auf Gewinnmaxmimierung konzentriert (obwohl Premium wohl pro Jahr um 30% wächst), sondern darauf, alle Teilnehmer des Systems glücklich zu machen.

Das System ist, wie so viele, leider zur Zeit nicht gegen Menschen gefeit, die es ausnutzen und dann gibt es da diese unschöne Geschichte,* die mir fritz-kola etwas verleidet. Seht ihr, ihr werdet schon nicht mal mehr verlinkt, so schnell geht das.

Premium gibt’s überall hier. Und außer Cola haben die jetzt auch Bier, Limo und Kaffee, letzteres im Abo (von Quijote-Kaffee), wie cool ist das denn? Außerdem gibt es diverse Kooperationen, z. B. mit Skull.

EDIT 2023: Blogeintrag hier auf archive.org, um die Story zu verstehen lohnt es sich hiermit anzufangen.