Deutschland, armes Animationsland

Ach, ist das wieder traurig, Deutschland ist ja vor allem für so herausragende und innovative Trickfilm-Produktionen wie Lauras Stern oder die, allem Anschein nach auch eher verhunzte, Verfilmung des Kindebuchklassikers Die drei Räuber von Tomi Ungerer bekannt. Was hätte man mit dem Style für einen coolen Film machen können! Ich hatte mich drauf gefreut, war immerhin ein Film aus dem Hause X-Filme/Tom Tykwer, da dachte ich, das könnte was werden. Aber Zeichtrick ist in Deutschland halt immer noch Kinderfilm.

Nun kommt eine weitere glorreiche Produktion aus Deutschland (allein der Name der Produktionsfima (oder was auch immer) WinneToons. Wieder einer dieser typischen Ausrutscher, an dem man schon sehen kann, wie beknackt das nur werden kann), die sich dem überhaupt nicht abgelutschten Stoff von Karl Mays Schatz im Silbersee annimmt und damit einen Kinderfilm macht, der sich wunderschön in die allseits beliebte Reihe “Wir versuchen Disney zu kopieren, haben aber weder die finanziellen noch künstlerischen Mittel dazu, aber ein paar Idioten werden die DVD schon kaufen” einspannt.

Wer zum Teufel will so einen Scheiß sehen?

Ich könnt’ echt heulen, wenn ich sowas mit der irisch-belgischen Produktion Brendan and the Secret of Kells (von Tom Moore, hier auch wunderschön, A Song of the Sea) vergleiche. Schaut mal: Character-Design, Hintergründe, da lässt sich sowas wie ein eigener, ich möchte wagen zu behaupten, künstlerischer Stil erkennen. Eine Handschrift sozusagen. Why the hell is that not possible in Germany?

Mit Studio 4°s (wie geil war bitte deren Beitrag zu dem anonsten total belanglosen Batman – Gotham Knight?) Tekkon Kinkreet, den ich gestern nochmal gesehen habe (unglaublich, die Einstellungen/Kamerafahrten, die Dynamik, die Hintergründe, das Character-Design, die intelligente Story, BÄMS! So macht man das!) will ich den Vergleich jetzt nicht mal andenken, daß wäre zu schlimm.

Ich wander aus.