»Death Note« Vol. 1

Das war ja mal wieder witzig, nachdem mein nicht nur unaufgeräumter sondern auch immer wieder inkompetenter Comicladen hier in Braunschweig nicht fähig war mir “Death Note” aus der USA zu bestellen, dachte ich mir, ich versuche es über meinen neuen Lieblingsladen am hannoverschen Bahnhof “Comics am Raschpaltz”. Die mir immerhin sagen konnten, daß man von VIZ aufgrund von Import- oder sonstigen Beschränkungen überhaupt nichts bestellen kann, ich solle es aber mal bei amazon.de versuchen, die hätten wohl irgendwie connections. Gesagt getan, alles kein Problem, innerhalb von drei Tagen war der erste Band da.

Amazon entwickelt sich sowieso in letzter Zeit immer mehr zu einem meiner persönlichen Lieblinge, von jemand anderem hatte ich letztens den Tip bekommen, daß man dort auch die einzige, vernünftige DVD von “House of Flying Daggers” bekommen könnte, nachdem sich ja die deutsche DVD für jeden Filmfan als Lachnummer herausstellte, weil es zwar eine Originaltonspur aber sinnigerweise keine Untertitel gab und die bei eBay angebotenen (anscheinend tatsächlich) offiziellen Hong Kong DVD’s über VCD-Qualität nicht herauskommen, was bei so einem bildgewaltigen Film auch echt mal nicht schön ist. Amazon bietet die englische DVD mit Untertiteln und hoffentlich guter Codierung an.

Zurück zu “Death Note”, ich hatte das Preview als Scanlation gelesen und war sowohl von der echt mal einfallsreichen Story als auch von dem sehr präzisen und schönen Stil von Obata Takeshi sehr begeistert . Die Idee, daß ein Todesgott, das Buch in das er die Namen der Leute einträgt, die sterben müssen, “verliert” und dieses dann von einem Menschen gefunden wird hört sich erstmal ein bischen an den Haaren herbeigezogen an, von diesem Ausgangspunkt entwickelt sich der Manga aber zu einem der besten, die seit langem das Licht der westlichen Welt erblickt haben. Denn im Gegensatz zu dem Preview entscheidet sich der Finder, ein Musterschüler namens Light, sich im fortlaufenden Manga dann dafür mit Hilfe dieses Buches die Welt von Verbrechern zu befreien. Ich musste mich ein bischen damit anfreunden, daß die Hauptperson des Mangas weniger der liebe, rechtschaffende Junge der Preview, als vielmehr ein immer größenwahnsinniger werdendes, leicht egozentrisch wirkendes Superhirn ist. Seine Säuberungsaktionen rufen dann natürlich auch alsbald einen Gegenspieler von Interpol auf den Plan, den ebenso geheimnisvollen wie coolen L, der als Zeichen seiner coolness auch mal einen netten Apple G4 als Arbeitsgerät benutzt. Sehr schön.

Also, trotz der haarstäubenden Ausgangsitiation ist “Death Note” einer der besten und vor allen Dingen spannensten Manga, die ich seit langem gelesen habe unn natürlich dem meisten, was auf den deutschen Mangamarkt geschleudert wird sowohl inhaltlich als auch zeichnerisch weit überlegen. Also Augen offenhalten und nichts böses tun, wenn ihr nicht an Herzattacken sterben wollt.