Auf dem 29c3 hat Sebastian Jekutsch einen sehr informativen Vortrag mit dem Titel „Sind faire Computer möglich?“ (Video) gehalten. Für mich war hier vor allen Dingen interessant: Der Unterschied zwischen fairem Kaffee (ein Rohstoff, leicht zu kontrollieren) und Elektronik (viele Bauteile, die aus diversen Rohstoffen Hergestellt werden, eine Kontrolle ist hier also sehr, sehr aufwendig).
Es ist also ein Vorhaben ganz anderen Ausmaßes faire Elektronik herzustellen als z. B. Fairtade-Zucker. Ein Unternehmen (neben den Fairphone-Leuten und Wipro), dass sich dies aber trotzdem zur Aufgabe gemacht hat, um den großen Herstellern das „Es ist unmöglich“-Argument zu nehmen und um eine Nachfrage anzukurbeln, ist Nager IT, die versuchen eine möglichst faire Mouse anzubieten.
Die Website ist sehr aufschlußreich und wirkt sehr transparent, die Maus wird in Deutschland in einer Integrations-Werkstatt montiert. Zur Zeit ist es aber, wenn ich das richtig sehe, nur möglich deutschen Stahldraht und Stahl, der unter „guten Arbeitsbedingungen“ hergestellt wird, zu beziehen, alle anderen Rohstoffe (mindestens elf) werden ohne Kontrolle gefördert. Fair hergestellt wird zur Zeit: das Gehäuse, Kondensatoren, die Leiterplatte, Schrauben, Etiketten und der Karton (wobei, soweit ich mich recht entsinne, sich als nächste Schritte um faire Kabel und ein faires Scrollrad bemüht wird).
Insgesamt ein ungemein spannendes und wichtiges Projekt.