»The Amazing Screw-On Head«

Okay, es ist schon ein bischen her, das ich das gesehen habe, aber da ich grade dabei bin nochmal Hellboy zu lesen, hatte ich Bock mir das nochmal zu geben. Sowieso dachte ich mir sei es eine schön unsinnige Sache hier mal öfters links reinzubauen, die niemand abruft. Deswegen gibt’s jetzt auch eine Kategorie dafür.

Das Ganze könnte natürlich noch tausendmal besser sein, wenn es zum Beispiel in Schwarz-Weiss wäre (da wirkt Mignolas Stil nochmal ganz anders) oder sie diesen dreckigen Patriotismus Kram da rausgelassen hätten aber für eine Ami-Zeichentrickserie ist das echt eine sehr, sehr, schöne Sache.

Und ein Stil wie der Mignolas schreit eigentlich danach animiert zu werden, schön das es jetzt endlich soweit ist.

Hellboy wär natürlich cooler gewesen aber man kann nicht alles haben. Deswegen:

Die erste Episode von »The Amazing Screw-On Head« komplett online.

Und nicht vergessen: Danach die Umfrage mitmachen und den schrecklichen Patriotismus bemängeln. Ich seh mit Zylinder zwar auch aus wie Lincoln aber trotzdem…

Ach ja, wo wir schon bei Mike Mignola sind: Bei aintitcool.com gibt es ein vom Meister gestaltetes Poster zu Guillermo del Toro’s »Laberinto del Fauno«, daß auf dem ComicCon verteilt wurde. Nicht der Knaller aber besser als das normale Poster.

EDIT: Okay, die Umfrage ist zuende und der Pilot ist auch nicht mehr online. Toll.

»Mushishi«

Mushishi is probably the most poetic, melancholic and beautiful anime-series I’ve seen so far. In wonderful quiet pictures the series tells about Ginko, a »Mushishi«, someone who investigates incidents that are caused by the »Mushi«, a form of supernatural, elemental life, that has strange effects on people in some cases.

Adapted from a Manga by Yuki Yoshiyama a.k.a. Yuki Urushibara that I’d really like to read someday »Mushishi« tells a different story of which tragic events the Mushis can cause in feudal Japan with each episode. The drawings are stunning, the colors are impressive and the stories leave you with a rather contemplative feeling after each episode. I like it so very much but I can’t watch it too often. Still I am gonna get the DVD someday.

Aside of the official, Japanese homepage here’s a blog with plot-summaries for each episode and wonderful screencaps (but too small, too small…). O yeah, they’re doing a Live-Action-Movie of it, directed by no one less than Master Katsuhira Otomo.

EDIT: The »Mushishi« Manga will be released in the US by »Del Ray« at the end of January 2007 according to information from animeondvd.com. The first volume is available for pre-order on amazon.com.

»Shadow of the Colossus« / »Wanda to Kyozō«

Ich bin ja wie gesagt nicht so der Hardcore-Gamer, als Apple-Nutzer wäre ich sonst bestimmt auch schon wahnsinnig geworden und außerdem ist das generell auch noch so ein Hobby was einen vom Arbeiten und von Freunden abhält.

Aber von »ICO« und »Shadow of the Colossus« hatte ich schon viel gehört und war ganz versessen darauf, weil simple, innovative Spielkonzepte gepaart mit hübscher Graphik (die jetzt nicht der Knaller ist aber für mich, der bei der Graphikentwicklung von PS1-Spielen hängen geblieben ist, kann sie sich durchaus sehen lassen) immer eine feine, aber natürlich auch seltene, Sache sind.

Der Abend war dann auch ein perfektes Beispiel dafür, was ein Computerspiel im Normalfall ist und was es sein könnte. Das erste Spiel war aufgrund eines Mißverständnisses nicht »ICO« sondern »Genji« ein mittelmäßiges Hack’n’Slay-Game im Samurai-Fantasy-Look: »Geh da hin, bring fünf Typen um, geh da hin bring den Endgegner um. Sammel Heilkräuter ein.« usw. usf. Langweilig.

»Shadow of the Colossus« wartet mit einem stimmungsvollen Vorspann, der von einem epischem Soundtrack unterlegt ist, auf, der auch im Rahmen des Spiels immer wieder für Begeisterung und Atmosphäre sorgt. Die Story ist so simpel, daß man gottseidank keinen Film draus machen kann: ein eher androgyner Krieger (der in Deutschland sinnvollerweise den aus dem Titel übernommenen Namen »Wanda« hat. Fast so witzig wie der Typ bei »Blame!«, der »Alter« heißt…) ist an das Ende der Welt gereist um ein Wesen darum zu bitten, ein Mädchen aus dem Reich der Toten zurückzuholen. Das Wesen ist bereit, ihm diesen Wunsch zu erfüllen, wenn er eine Anzahl (16) Götzen zerstört indem er die Kolosse, die sie repräsentieren besiegt.

Das Spiel ist der absolute Knaller, ich hatte es bisher bei keinem Spiel, daß einem einfach immer der Mund offen stehen bleibt, wenn diese riesigen, gewaltigen Viecher ankommen, mit einer Keule auf den Boden hauen, Erde fliegt weg, der Boden bebt, man wird von den Füßen gerissen stürzt hin. Oder wenn man in halsbrecherischer Manier auf diesen gigantischen Dingern rumkrabbelt, die Schwachstelle gefunden hat, ihm den finalen Stoß versetzen will und sich nur noch ganz wenig festhalten kann und das Vieh dann anfängt sich zu schütteln und man circa 40 Meter in die Tiefe stürzt und nochmal hochklettern muss.

Und als Sahnehäubchen gibt es dieses sehr süße, schwarze Streitroß, das auf den herzallerliebsten Namen »Agro« hört auf dem man neben dem normalen (zugebene etwas verplant aussehenden) Reiten auch noch so – bisher gottseidank völlig sinnfreie – Kunststücke wie sich auf das Pferd stellen und von dort mit dem Bogen schießen vollführen kann. Wie man sich an die Seite hängt habe ich leider noch nicht rausbekommen.

Das Gameplay ist außer der etwas nervigen Kamera erfreulich einfach gehalten, der Bogen hat unendlich Schüsse, das Schwert nutzt sich nicht ab, die Energie läd sich wieder von alleine auf, kein stundenlanges Suchen nach Heilkräutern, Waffenschmieden oder ähnlichem Firlefanz. Für zusätzliches Adrenalin sorgt die erwähnte »Festhaltekraft-Anzeige«, die sich leert je länger man ohne zu stehen auf den Kolossen herumklettert, wenn sich diese zum Ende neigt, kann einen die Kreatur abschütteln oder man fällt von allein in die Tiefe.

Alles in allem ein einzigartiges Spiel. Leider.

»Gusha no bindume«

a.k.a. »Gusher No Binds Me« a.k.a. »Hellevator« a.k.a. »The Bottled Fools«.

O mein Gott, O mein Gott, O mein Gott, endlich wieder ein Film bei dem man die ganze Zeit denkt: »Warum können die in Deutschland nicht so krasse Filme machen?« Klar, man merkt ein bischen, daß es nicht unendlich viel Geld für den Film gab, aber das tut einem Film ja manchmal auch sehr gut (siehe »Cube«).

Bißchen schade (und je länger man drüber nachdenkt desto mehr), daß nicht genau geklärt wird, was die Ursache für die mentale Verfassung von Luchino ist. Auch wär ein bischen weniger Splatter vielleicht mehr gewesen aber nur um das mal klar zu stellen: entgegen der Meinung von gewissen Kommentatoren bei imdb.com ist dieser Film um Klassen besser als Kram wie »Resident Evil«. Popcorn-Kino vs. Independent-Underground-Splatter-Sci-Fi? Wer da wohl gewinnt.

Spannend auch die Parallelen zu Tsutomu Niheis »Blame!«. Ich bin mir sicher, daß das zufällige Ähnlichkeiten sind und sie sind auch nicht besonders groß, mal abgesehen von dem Ausgangspunkt, daß beide Welten in Ebenen aufgebaut sind gibt es da natürlich nicht viel. Außer vielleicht der Stimmung, wenn sie mal einen Realfilm von »Blame!« machen sollten, dann bitte so, dieser Film hat genau dieses Gefühl von Enge, Klaustrophobie, Düsternis und Hoffnungslosigkeit, wie »Blame!« in seinen besten Momenten.

Also: Kaufen, kaufen, kaufen, »Blame!«-Fans noch mehr als alle anderen.

»Wu Ji – The Promise« / »Seven Swords»

Ich habe diese Filme beide an einem Wochenende gesehen und zwar in genau umgekehrter Reihenfolge wie ich sie in der Überschrift aufgelistet habe.

Ich hatte mich auf »Seven Swords« gefreut, auch wenn mir irgendwo im Hinterkopf rumspukte, daß der Cannes-Korrespondent der taz nicht besonders angetan war. Mir war klar, daß jemand, der »A Chinese Ghost Story« gemacht hat immer an diesem Erfolg gemessen werden wird. Der letzte Film, der mir von Tsui Hark noch in Erinnerung war, ist »Vampire Hunters«, ein kleiner Film, an dem ich großen Spaß hatte, weil ich damals noch nicht wusste, daß sich Zombies in der chinesischen Sagenwelt wohl immer »sackhüpfend« fortbewegen. Ich fand’s köstlich, einen schöner Nachgesang auf die guten, alten HK-Trash-Cinema-Zeiten. Daß der vollkommen blödsinnige »Zu Warriors« auch von Hark ist, war mir gar nicht bewusst, dann ist »Seven Swords« doch wieder ein Schritt nach vorn. Nichtsdestotrotz war ich nicht wirklich begeistert von »Seven Swords«, der Film ist ganz nett, wirkt aber irgendwie sehr uneinheitlich. Meiner Meinung nach hätte sich die Handlung auf weniger Charaktere und Orte Beschränken können und die Geschichte zieht sich vor allem am Ende wieder mal sehr hin. Ich war damals von »Musa« auch nicht begeistert, aber gegen »Seven Swords« hat er irgendwie einiges an Dramatik und Brutalität (deren Einsatz bei Hark sehr befremdlich wirkt) zu bieten.

Trotzdem ist »Seven Swords« immer noch eine Meisterleistung gegen Chen Kaiges »Wu Ji«. Das Hauptproblem dieses Filmes ist seine Unentschlossenheit und der massiv löchrige Plot. Irgendwann versucht man gar nicht mehr zu verstehen, was jetzt genau warum passiert, sondern schaut sich das ganze nur noch resigniert an. Der Tod für einen jeden Film.

Außerdem weckt »Wu Ji« Erwartungen, die er nicht erfüllen kann. Um sich in die Reihe von »House of Flying Daggers« etc. einzureihen, in die er bei den Ankündigungen hier im Westen ja gerne gestellt wird, ist er vor allem in seinen Kampfszenen, aber natürlich auch bei den immer wieder bewunderten, hahnebüchend schlechten CGI-Sequenzen einfach zu trashig. Und um ein cooler Big-Budged Trashfilm à la »Storm Riders« zu sein driftet er im seeeeeeehr langatmigen letzten Drittel wieder zu sehr in Richtung Drama à la »House of Flying Daggers« ab. Und das Drama wiederum wird durch den an den Haaren herbeigezogenen Schluß wieder ins lächerliche gekehrt. Alles in allem ein Film, der so sehr zwischen den Stühlen steht, daß er sehr unsanft auf den Hintern fällt.

Und die CGI-Sequenzen waren ja mal sowas von schlecht.

Schade, auch wenn (nach den Kommentaren von imdb.com zu »Wu Ji«) »Hero«, »House of Flying Daggers« etc. von vielen anscheinend als schlechte Hollywoodanbiederungen des asiatischen Kinos gesehen werden, ich mochte diese Filme irgendwie. Aber schon vor diesem Wochenende hatte ich das Gefühl, daß dieses Genre dabei ist, sich selbst aufzufressen. Und genau den Anschein hat es auch: ein paar Varianten im Thema, ein paar neue Drahtseil-Tricks um dem westlichen Publikum ein ungläubiges Raunen zu entlocken und das war’s dann mit dem Höchstmaß in Innovation. Das kann uns alte Asia-Hasen nicht vom Hocker hauen, ich sehne mich kleinen Filmchen wie »Bride with White Hair« oder »Picture of a Nymph«, die ein paar nette Ideen und viel trashige Spezialeffekte zu einen netten Kinoabend machen. Wenn ich 120 Minuten gähnen will, kann ich auch zu Roland Emmerich gehen.

Bleibt nur noch »Shadowless Sword« als meine letze Hoffnung. Aber ich bin wenig optimistisch.

Kleiner Nachtrag: »Shadowless Sword« ist übrigens so belanglos, daß ich mich einen Monat danach nicht mehr daran erinnern konnte ob ich ihn schon gesehen hatte oder nicht, geschweige denn mich an irgendwas von der Handlung oder sonstigem erinnern konnte.

»Wild Zero«

OMG! A Rockabilly-Zombie-Splatter-Shemale-Love-Story-UFO-movie. I fucking love this. Aside of not playing in the same league anyway this is the second best zombie-movie I’ve seen so far right after »28 Days Later« and much better than for example Ryuhei Kitamura’s »Versus«.
This has all you ever might want from a good zombie-movie: the good olde metorite-theorie paired with stupid-looking ufos, flashy-dressed zombies, a bunch of super-cool Japanese quieffs and the one and only sweetest shemale-male lovestory ever. Gotta get the soundtrack.

Zombies never looked so blue.

Rock’n’Roll!

Der einzige Grund

jemals auch nur ganz kurz darüber nachzudenken einen PC zu kaufen: The Elder Scrolls. Das einzige Rollenspiel, das graphisch nicht nur in Klischees verhaftet und von seinen Möglichkeiten so unbegrenzt ist, daß ich meine helle Freude damit haben kann.

Ich glaube nicht, daß es ein anderes Rollenspiel gibt, daß atmosphärisch so ausgefeilt ist (Wetter, Tiere zum Jagen, Reiten auf Pferden etc.) und dem Spieler gleichzeitig solche Freiheiten, was die Missionen und das sich Bewegen innerhalb der Spielwelt anbelangt, bietet. Wenn man es mit so dreckigen Rollenspielen wie »Neverwinter Nights« oder »World of Warcraft«, die es auch für Mac gibt, vergleicht, möchte man weinen, aufgrund der schlechten Graphik, den fehlenden Ideen und den hahnebüchend peinlichen, stereotypen Charakteren, Landschaften und Gebäuden.
Da muss man dann auf so Sachen wie »Diablo« zurückgreifen, die sowohl von der Story, dem Gameplay als auch den Möglichkeiten, die man hat (und natürlich der Graphik) einfach nur als Spaß zu behandeln und mit z.B. »Morrowind« einfach nicht vergleichbar sind.

Trotzdem würde ich mir natürlich eher eine XBox – auf denen die »Elder Scrolls«-Spiele auch veröffentlich werden – kaufen, als ernsthaft in betracht zu ziehen wieder einen PC anzuschaffen.

»Swing Girls«

Okay, bester Film seit langem.

Ähnlich wie bei »Kiki’s Delivery Service« stellt sich während und nach dem gucken dieses wunderbare »Hach-ist-das-schön«-Gefühl ein, dies ist ein Film ohne wirkliche Konflikte, ohne Drama, Mord, Totschlag oder Gore einfach nur eine witzige, mitreissende Kömodie über ein paar Schulmädchen, die eine Jazz-Bigband gründen.

Dem Regisseur Yaguchi Shinobu, gelang ja schon 2001 ein Achtungserfolg mit seinem Film »Waterboys«, der in ganz ähnlicher Weise wie »Swing Girls« von einem Haufen eher »uncooler« Jungs erzählt, die eine Synchronschwimmgruppe bilden. Ich hatte den Film im Kommunalen Kino gesehen und war eigentlich nur reingegangen, weil es der einmal im Monat laufende japanische Film war. Aber auch schon der Film bewirkte, was man nur bei recht wenigen Filmen erfährt, daß man begeistert und voll guter Hoffnung aus dem Kino kommt. Und genau so verhält es sich mit »Swing Girls« auch.

Und genau wie in »Waterboys« zeigt auch dieser Film ein paar schöne Eindrücke aus dem japanischen Alltag und der Schulzeit, oder dem was das japanische Kino uns typischerweise transportiert. Trotzdem und genau deswegen natürlich alles ganz herzallerliebst. Ein paar richtige Lacher gab es übrigens auch, wie zum Beispiel ein Mann, der eher unbeabsichtigt einen Hügel herunterfährt und sich ein paarmal dabei überschlägt und unten einfach weiterfährt als sei nichts gewesen. Oder wie die Damen von der Big Band im Fahrstuhl eines Supermarktes die nach oben zu transportierenden Schaufensterpuppen abknutschen, was die oben Wartenden natürlich etwas verwirrt.

So, als nächste muss dann wohl irgendwie »Give it all!« / »Ganbatte ikimasshoi!« ran, da geht es um eine Mädchenrudermannschaft, daß kann ja auch nur wieder schön werden.

Servicewüste Deutschland

Hallo? Wie kann das bitte sein, daß am Sonntag morgen (11:30) von 3 Bäckereien 0 aufhaben? Verdammt, ich will in Amerika leben oder Schweden wo sogar in so kleinen Kaffs wie Borgholm oder Eksjö die Supermärkte am Wochenende geöffnet haben. Schon mal was von »öppet alla dagar 10:00-22:00« gehört, Deutschland?

»Suicide Club« / »Suicide Circle«

Tja, genau wie midnighteye.com bin ich nicht so wirklich überzeugt von dem Film. Das fing schon bei der sagenumwogenen ersten Szene an, in der ja 50 Schulmädchen gemeinsam vor eine S-Bahn springen. Mal abgesehen von der Tatsache, daß das meiner nicht wirklich professionellen Meinung nach im wahren Leben nicht funktionieren würde, bin ich was Suizid betrifft wenig strapzierfähig, wenn ich das Thema auf eine homuristische Art nehmen soll. Was bei dieser Gore-Sequenz ja wohl Sinn der Sache ist.

Der Film ist ganz witzig, wieder inklusive einer Gesangseinlage (und ein paar sehr bösen vom Band…..) aber mehr leider auch nicht. Im Gegensatz zu den Filmen von David Lynch, an den der Film in seinen besten Momenten schon etwas erinnert, finde es im höchsten Maße unbefriedigend, daß es nicht erklärt wird, warum sich diese Jugendlichen alle unbringen. Und genau wie die Rezensend bei midnigteye.com hatte ich auch schon beim anschauen des Films das Gefühl, daß er sehr uneinheitlich und aus vielen verschiedenen Genre-Versatzstücken und einzelnen Ideen des Autors zusammengestückelt ist.

Von so Knallerfilmen wie »Uzumaki« oder »Gozu« ist dieser Film auf jeden Fall meilenweit entfernt.

Toll, ich hätte lieber ein Review zu »Kiki’s Delivery Service« schreiben sollen als meine Energie herein zu verschwenden. Na ja, vielleicht Morgen. Guckt den, der ist toll.

»Death Note« Vol. 1

Das war ja mal wieder witzig, nachdem mein nicht nur unaufgeräumter sondern auch immer wieder inkompetenter Comicladen hier in Braunschweig nicht fähig war mir “Death Note” aus der USA zu bestellen, dachte ich mir, ich versuche es über meinen neuen Lieblingsladen am hannoverschen Bahnhof “Comics am Raschpaltz”. Die mir immerhin sagen konnten, daß man von VIZ aufgrund von Import- oder sonstigen Beschränkungen überhaupt nichts bestellen kann, ich solle es aber mal bei amazon.de versuchen, die hätten wohl irgendwie connections. Gesagt getan, alles kein Problem, innerhalb von drei Tagen war der erste Band da.

Amazon entwickelt sich sowieso in letzter Zeit immer mehr zu einem meiner persönlichen Lieblinge, von jemand anderem hatte ich letztens den Tip bekommen, daß man dort auch die einzige, vernünftige DVD von “House of Flying Daggers” bekommen könnte, nachdem sich ja die deutsche DVD für jeden Filmfan als Lachnummer herausstellte, weil es zwar eine Originaltonspur aber sinnigerweise keine Untertitel gab und die bei eBay angebotenen (anscheinend tatsächlich) offiziellen Hong Kong DVD’s über VCD-Qualität nicht herauskommen, was bei so einem bildgewaltigen Film auch echt mal nicht schön ist. Amazon bietet die englische DVD mit Untertiteln und hoffentlich guter Codierung an.

Zurück zu “Death Note”, ich hatte das Preview als Scanlation gelesen und war sowohl von der echt mal einfallsreichen Story als auch von dem sehr präzisen und schönen Stil von Obata Takeshi sehr begeistert . Die Idee, daß ein Todesgott, das Buch in das er die Namen der Leute einträgt, die sterben müssen, “verliert” und dieses dann von einem Menschen gefunden wird hört sich erstmal ein bischen an den Haaren herbeigezogen an, von diesem Ausgangspunkt entwickelt sich der Manga aber zu einem der besten, die seit langem das Licht der westlichen Welt erblickt haben. Denn im Gegensatz zu dem Preview entscheidet sich der Finder, ein Musterschüler namens Light, sich im fortlaufenden Manga dann dafür mit Hilfe dieses Buches die Welt von Verbrechern zu befreien. Ich musste mich ein bischen damit anfreunden, daß die Hauptperson des Mangas weniger der liebe, rechtschaffende Junge der Preview, als vielmehr ein immer größenwahnsinniger werdendes, leicht egozentrisch wirkendes Superhirn ist. Seine Säuberungsaktionen rufen dann natürlich auch alsbald einen Gegenspieler von Interpol auf den Plan, den ebenso geheimnisvollen wie coolen L, der als Zeichen seiner coolness auch mal einen netten Apple G4 als Arbeitsgerät benutzt. Sehr schön.

Also, trotz der haarstäubenden Ausgangsitiation ist “Death Note” einer der besten und vor allen Dingen spannensten Manga, die ich seit langem gelesen habe unn natürlich dem meisten, was auf den deutschen Mangamarkt geschleudert wird sowohl inhaltlich als auch zeichnerisch weit überlegen. Also Augen offenhalten und nichts böses tun, wenn ihr nicht an Herzattacken sterben wollt.

»Dead End Run«

O Mein Gott! Die Japaner haben es mal wieder drauf! Der neue Film von Sogo Ishii, auf den ich nach dem Knaller “Electric Dragon 80.000 Volt” schon sehnsüchtig gewartet hatte, ist natürlich (sehr wahrscheinlich sogar gottseidank) ganz anders als eben dieser und obwohl ich deswegen schon etwas enttäuscht war, bin ich trotzdem auch sehr begeistert.

Der Film beschreibt in drei Episoden jeweils den weiteren Verlauf einer Geschichte nachdem die Hauptperson (immer jeweils mit einem sehr stylischen Mantel bewaffnet) in eine Sackgasse gelaufen ist. Man verzeiht dem Film die Inkonsequenz, daß die letzte Episode auf dem Dach eines Hochhauses spielt und nicht wie die anderen beiden jeweils in der selben Sackgasse vor allem deswegen, weil diese die bei weitem schönste (auch farblich), wenn auch nicht gerade originellste ist.

Vor allem weil sich die letzte Episode von der Farblichkeit so von den anderen unterscheidet, sie spielt im Gegesatz zu den anderen Episoden tagsüber und ist so in klaren, stahlenden Farben gehalten während die anderen farblich eher zurückgenommen sind, wirkt der Film in seiner Gesamtheit etwas uneinheitlich bietet aber eine wunderbare Mischung aus Gesangseinlage, Yakuza-Showdown und Geiseldrama.

Sogoo Ishii serviert hier frisches japanisches Kino wie wie man es von Regisseuren wie Sabu gewohnt ist und diese Frische macht auch den manchmal etwas übertriebenen visuellen Style und die etwas amateurhaft eingesetzte Nebelmaschiene (von aus dem Lastwagen geworfenen Federn in der letzten Episode ganz zu schweigen) wieder wett. Amateurhaft ist hier wohl das Stichwort, aber in einem sehr positiven Sinne, lieber diese, etwas an einen Hoschulabsolventen-Streifen erinnernde, Lockerheit als die verbissene und vollkommen lächerliche Trashigkeit, die Ryuhei Kitamura uns, in dem nur unter komödiantischen Gesichtspunkten als gut zu bewertenden, “Godzilla: Final Wars” serviert.

Auch wenn das hier alles andere ist als ein zweiter »Electric Dragon« ist, kann man dem nächsten Film von Sogo Ishii mit freudiger Erwartung engegensehen.

Haruki Murakami – »After Dark«

Haruki Murakami ist zurück! Nach dem eher mittelguten »Kafka am Strand« jetzt ein aktuelles Werk, das ein Kleinod im wahren Sinne des Wortes ist. In sehr, kurzes, kompaktes Buch, daß sich wunderbar lesen lässt und obwohl es nicht den whiskeytrinden, arbeitslosenden Mittvierziger zum Helden hat wegen dem ich Haruki Murakami so schätze, vereint dieses Buch doch alle Eigenschaften, die seine Werke so einzigartig machen: wunderbare Beschreibungen des japanischen Alltags, die in jedem, der regelmäßig japanische Filme sieht und liebt wohlige wohlige Gefühle hervorrufen wird, gepaart mit einer einzigartigen Mystik, die auf seltsame Weise diesen Alltag aufbricht ohne im gerinsten esoterisch zu wirken.

Das Buch ist vor allem so gut, weil es so reduziert ist. Während »Kafka am Strand« teilweise etwas ziellos wirkte beschränkt sich Murakami in diesem Buch auf eine einzige Nacht und ein paar Orte und schafft es trotzdem Charaktere aufzuzeichnen, die sich entwickeln und die man liebgewinnt. Auch sehr schön ist es, daß es keine billige Erklärung für die phantastischen Teile des Buches gibt.

Ein einziges etwas störendes Manko hat das Buch: Murakami verwendet hier teilweise ein literarisches Mittel zur Beschreibung von Beobachtungen, die mehr als stümperhaft wirkt: Er führt eine Kamera oder ein Auge ein, dessen Sicht in der »Wir«-Form beschrieben wird. Dies soll wahrscheinlich den jeweiligen Passagen des Buches einen filmischen touch geben, allerdings wirkt es zumindest in der deutschen Übersetzung mehr als plump, wenn Murakami sagt »Wir fahren noch etwas näher an die Schlafende heran,…«. Diese Passagen lesen sich wie Auszüge aus einem Drehbuch, haben aber in Murakamis wunderbaren Büchern nichts verloren. Unverständlich warum er dieses Mittel eingeführt hat bleibt dies vor allem, wenn man bedenkt, wie gewandt er sonst mit Worten umgeht, da es ihm eigentlich leicht hätte fallen müssen solche Szenen im Kopf des Lesers zu erzeugen ohne mit einer Haudrauftaktik eine Kamera zu installieren um dem Leser zu zeigen wie diese Szenen gemeint sind.

Bleibt zu hoffen, das es sich hierbei um einen Ausrutscher in diesem ansonsten wunderbaren Buch handelt.

»Casshern«

Genau wie »Ghost in the Shell – Innocence« einer dieser Filme, die ich beim ersten Mal eher geht so finde und dann beim zweiten Mal recht begeistert bin.

»Casshern« ist ein Effektfeuerwerk sondergleichen, aber im Gegensatz zu den meisten Hollywood-Produktionen dieser Art sind die CGI’s nur an sehr wenigen Stellen störend. Erfreulich selten meint man, daß es jetzt doch vieleicht ein bischen weniger getan hätte. Erstaunlicherweise schafften die Macher es durch die massive farbliche Nachbearbeitung der Realszenen diese sehr gut mit den computergenerierten Teilen zu verbinden, so daß zumeist ein sehr einheitliches Bild entsteht. Natürlich ist auch die nachträgliche Colorierung und andere Effekte, ich sage nur »Bearbeiten -> Effekte -> Glow«, an einigen Stellen übertrieben, aber all das bewegt sich noch gerade im Bereich des Erträglichen.

Natürlich ist »Casshern« Blockbuster-Kino erster Güte, der merkwürdige altertümliche 50er-Jahre-Sci-Fi-Stil, dessen Vater wohl »Dark City« ist, der aber in letzter Zeit irgendwie zum Mainstream verkommt, wirkt leider etwas abgekaut, nichtsdestotrotz ist »Casshern« um Längen besser als andere »neue« Science-Fiction Filme wie zum Beispiel »Equilibrium«. Der direkte Vergleich mit »Sky Captain and the World of Tommorow« wäre hier sicher interessant und angebracht, allerdings habe ich den Film bisher nicht gesehen.

Inhaltlich ist »Casshern« überraschend stark. Während das meiste Effektkino ja weder mit einer brillianten Story (über die ich mir auch bei Casshern mal kein Urteil erlauben will) noch mit so etwas wie brillianten Tiefgang aufwarten kann beschäftigt sich »Casshern« – leider teilweise weit hinter der Grenze zum Kitsch – mit Themen wie Krieg, Genozit, Wiederauferstehung, Klonen etc. So wird der Film zu einer bildgewaltigen Parabel über Gewalt und Liebe, Vergeben und Hass und kann insofern zumindest als Anwärter für einen Science Fiction-Klassiker gesehen werden, die sich ja immer auf philosophischer Ebene mit den grundlegenden Fragen unseres Dasseins beschäftigen, was Hollywood leider vergessen zu haben scheint.

Schade ist, daß die Rolle der Luna – wie in solchen Filmen ja gern – relativ farblos und unbedeutend wirkt. Starke Frauen, die einen gleichberechtigten Part in der Geschichte spielen und nicht nur schmachtendes, ästhetisches Beiwerk sind, ist in dieser Art des Kinos wohl immer noch Utopie. Trotz alledem ist der Film grade wegen seiner beiden Hauptdarsteller ein Augenschmaus, es macht Spaß Tetsuya mit seinem an »Blame!« gemahnenden Anzug und seinen vemeindlichen Gegenspieler mit den weissen Haaren, der merwürdigen Frisur und dem blendend roten Umhang zuzusehen.

»Comedy«*

Hübscher kleiner Anime des japanischen Studios 4°. Ich bin mir nicht sicher, ob ich alles verstanden habe, da ich nur eine Version aus dem Netz im Original mit französischen Untertiteln gesehen habe, aber wie’s ausshiet geht es doch um ein Mädchen, das ein Buch besorgt, um es einem Mann als Lohn oder Überredung zu bringen, damit er ihr Dorf vor feindlichen Truppen beschützt, oder? Ich sollte das nochmal recherchieren.

Auf jeden Fall schöne Farben, schöne Hintergründe und zumindest von dem Mädchen, daß sehr an das aus »Angel’s Egg« erinnert auch schönes Characterdesign – da sind auch die übergroßen Füße okay, die bei der männlichen Hauptperson eher stören und sie sehr lächerlich aussehen lassen. Das klassische Stück, das als Soundtrack dient ist ist nicht so wirklich nach meinem Geschmack aber es passt sehr gut zum Film.

Den rätselhaften Titel kann ich mir nur damit erklären, daß es sich bei dem Buch, daß das Mädchen dem Krieger als Lohn bringt, um ein Stück dieser Gattung handeln muss, was recht logisch wäre, da dieser ja am Ende (?) seiner Lektüre lacht.

Schöner Film, wenn es nur mehr so Zeug geben würde und es einem dann auch noch über den Weg laufen würde.

Update: Jupp, gemeint ist hier Comedy/Kigeki (2002).

Sometimes Life’s a *****

Na toll! Da hat man sich entschlossen sich aufzuraffen und nicht zum siebten mal »Das Fünfte Element« zu gucken sondern zu »Tiger Lou«, »Amanda Rogers« und irgend so einem Elektrohonk zu fahren, quer durch die ganze Stadt, in finsterster Dunkelheit und beißenster Novemberkälte und dann ist es einfach mal ausverkauft!

Und sogar Videobastard, der immer aufhat und wo ich mir als Ausgleich und damit die lange Fahrt nicht ganz umsonst, war einen Film geben wollte, war geschlossen. Sonntags um 10:00? Mein »El Bastardo del Video« der IMMER auf hat? Argh!

Aber wenigstens war der Himmel auf dem Rückweg ganz herzallerliebst, halbtransparente Schäfchenwolken die vor dem Mond eilig dahintreiben.

Sometimes Life’s a Goddess.

»Last Exile« #1

Das war ja mal nur derbe.

Wie es sich bei einer ersten Episode gehört, habe ich keinen Plan worum es genau gehen soll, aber die Designs sind wunderbar, Erinerungen an die schönen Flugszenen in »Porco Rosso« und »Laputa« bahnen sich bei mir an. Auch dieser 18th-Century-look ist sehr gut, hier kann man dann Parallen zu »Steamboy« sehen und wenn die Charactere »Claus« heißen hat man immer wieder Spaß an der Originalfassung. Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese sich anbahnende Kriegsstory toll finden soll, aber mit Sicherheit werden sie auch noch andere Elemente einstreuen und dann ist es okay.

Dies war zwar der Pilot, insofern kann es sein, daß die Qualität bei der nächsten Folge doch ein bischen abnimmt, aber diese Episode war echt irre. Kinoqualität. Und gute CGI, sie haben es einfach drauf die Japaner, wenn einer das vernünftig hinbekommt Computereffekte mit Cel-Animation zu verbinden dann natürlich sie, war klar.
»GitS 2« war noch so die Aufwärmphase aber jetzt sind sie auf einem echt guten Weg in eine perfekte Verschmelzung hinzubekommen, die mir echt Spaß macht.

Ich glaube ich bin kein Fan von den Charakterdesigns der Hauptdarsteller – vor allem nicht von Lavi – die sind mir zu kindlich, da ist mir dieser junge Soldat Moran (?) doch sympatischer. Aber Hallo?, diese Animationsqualität, fantastisch. Stimmige, aufwendige Farbgebung, gut studierte Bewegungen, schönes Spiel mit Licht und Schatten.

Mehr davon!

Tokyo Hotel

werden hiermit offiziell für den Award »lächerlichstes Pop-Phänomen des Jahres« nominiert. Zusammen mit Julia Stürmer und den ganzen anderen pseudo-alternativen Deutschrock-Idioten. Herzlichen Glückwunsch.

Partey

Ich weiß, daß es krank ist, aber ich habe grade das uprade.php zur Uhrkorrektur durchlaufen lassen und da dachte ich mir, ich probiere es trotz so später Stunde doch nochmal aus, ob jetzt alles richtig tickt.

Wie man sieht habe ich die Arbeit heute überlebt, war okay, aber natürlich immer noch sehr neu alles.

Komme grade aus dem »Brain« zurück, endlich mal wieder unterwegs abends mit Stefan und Aileen, sehr schön. Nette Tanzmusik im Brain, aber leider keine Leute da und auch keine Stimmung, aber nichtsdestotrotz hatte ich meinen Spaß.

So und jetzt nach einer kleinen Dosis TV (eine Löffelspitze voll) ab ins warme, weiche Bett.

»Serial Experiments Lain« – Layer 12

Habe gerade zum Abendbrot die vorletzte Episode, »Landscape«, gesehen (dieser Titel erschließt sich mir ja jetzt noch weniger als die meisten anderen). Knallerepisode.

Der Schlußteil in dem Arisu zu Lains Wohnung geht und sie einen kleinen Zwist mit Gott haben war mal wieder einer der Höhepunkte der Serie. Sehr schön und sehr, sehr aufwendig animiert, wunderbare Licht- und Schatten-Effekte. Und diese Andeutung einer lesbischen Liebe (wenn das jetzt nicht wieder auf einer Metaebene gemeint war) war natürlich auch sehr sweet.

Vieles von diesem theoretischen Science-Fiction-Kram verstehe ich überhaupt nicht, aber da bin ich wahrscheinlich nicht allein. Was mir aufgefallen ist, ist daß Lain sich irgendwie zu entwickeln scheint, sie wirkte in dieser Folge sehr viel selbstbewusster und sicherer als am Anfang, das ist eine schöne Entwicklung. Sowieso gefällt mir das an der Serie, daß sie diese sehr komplexen Theorien praktisch der coming-of-age-story Lains gegenüberstellen, ein ja in Animès erfreulich häufig auftauchendes Element, auch hier finde ich gibt es irgendwie Parallelen zu »EVA«.

Ich bin gespannt auf das Finale.