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Die deutschen Piraten greifen zur Europawahl dann mal tief ins Sexismus-Klo (wählen wollte ich die allerdings auch schon vorher nicht …) Oha, die anderen Plakate sind dann ein tiefer Griff ins „Ich habe keine Ahnung von Typo oder Design“-Klo. Aua.

Annalee Newitz hat mal wieder einen coolen Artikel auf io9 geschrieben, diesmal über Samarkand und die Seidenstraße.

Das wirklich Gruselige daran, dass es in dt. Behörden Pornofilter gibt, finde ich ja, dass sich so Beamte neben ihrer Entmündigung auch gleich an ein zensiertes Internet gewöhnen. Da müssen wir uns dann halt auch nicht wundern, wenn der Aufschrei nicht so groß ist, wenn das dann generell eingeführt wird.

Hier stand mal viel zum Übertragen von Dateien im lokalen Netwerk, aber weil das aus dem Ruder lief, hat das jetzt einen eigenen Artikel und hier stattdessen: Monument Valley scheint Miegakure in schön aber mit weniger Mindfuck (und besserem Character-Design) zu sein.

So, after a pretty okayish diverse The Walking Dead, Telltame’s new game, Wolf Among Us looks pretty … white. Is that because of the old „There are PoC in fantasy/fairytales/past/history“-bullshit? Or is the source material shite? Shame anyway.

Wir lesen immer wieder nur die erste Seite des Buches

Hier, eine Liste mit mythischen Kreaturen aus dem reichen Sagenschatz unserer Welt, als kleine Anregung mal nach Alternativen zu den ausgelutschten Vampiren und Zombies zu suchen.

Das ist witzig, mir kam letztens das Bild in den Kopf, dass unser Medienkonsum ungefähr so ist als würden wir immer und immer wieder nur die erste Seite von einem sehr, sehr dicken Buch lesen. Es gibt hunderte, tausende von Geschichten von den diversesten Figuren, die wir erzählen könnten aber wir lesen immer nur die erste Seite (Variation auf Variation von white guy doing white guy stuff) und manchmal, ganz selten lesen wir den ersten Absatz von Seite zwei, drei oder vier nur um nach diesem ersten Absatz verschreckt wieder auf Seite eins zu blättern und da weiter zu lesen. Das ist das Äquivalent zu diesen vielen grotesken Fuck-ups wie, um nur eins von hunderten von Beispielen zu nennen, The Last Samurai, ein Film der – anscheinend – von Samurai in Japan handelt aber die Hauptperson ist … ein weißer Mann. Und wenn es dann mal nicht (nur) um einen weißen Mann geht, sind die Chancen hoch, dass er trotzdem von einem weißen Mann gespielt wird.*

* Wow, was redet der da für eine scheiße, „try to right the wrongs of the past“ my ass, du machst, indem du einem Erstbewohner Amerikas mal wieder die Möglichkeit nimmst sich selbst auf der großen Leinwand zu verkörpern genau das Gegenteil: du setzt die Unterdrückung und systematische Ausrottung dieser Menschen fort. Und wenn du von einer Gruppe als „sie“ und nicht als „wir“ redest, nützt es auch nichts, wenn deine Urgroßmutter vielleicht zu dieser Gruppe gehörte.

Podcast: Stuff you missed in history class

„Stuff you missed in history class“ ist ein englischsprachiger Podcast von howstuffworks.com, in dem Tracy V. Wilson und Holly Frey über weniger Bekanntes aus der Menschheitsgeschichte im allgemeinen und Frauen in der Geschichte im besonderen berichten. Das ist wieder aus westlicher/amerikanischer Perspektive aber immerhin ist der Fokus gefühlt nicht so stark auf den Westen™ bezogen, wie in den Schulgeschichtsbüchern.

Die Episoden sind meist kurz und knapp und dienen eher als Übersicht zu den einzelnen Themen, die es dann selbst vertiefen gilt aber es ist viel Interessantes dabei, z. B. Portraits von Zenobia, Boudica, Cixi, Ada Lovelace etc. Dazu ganz passend: Ein Post von The Mary Sue über Frauen in der Militärgeschichte (ja, sie nehmen da leider die wahrscheinlich wieder krass rassistische Fortsetzung von 300 als Ausgangspunkt – anscheinend ein weiterer Film für die Guys Smash Girls Shoot-Trope). Eine ähnliche Sammelfolge über kriegerischen Frauen gibt’s bei SYMIHC übrigens auch.

RSS-Feed hier.

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How to make racists look like the fucking dumbasses they are and show off aweseome clothing from the muslim world.

Jemand meint, er habe zehn Wörter des Voynich-Manuskripts übersetzt. Achtung, Nerdexplosion of awesomeness (und schlechtes Audio).

Sehr cooler Artikel über Songo Mnara, eine mittelalterliche Stadt, die im heutigen Tansania liegt (Wikipedia hat was zur Nachbarstadt Kilwa Kisiwani, mehr Photos hier). Und aus den Kommentaren: Eine weibliche Armee-Einheit aus dem 17. Jh. im heutigen Benin.

Ja ne, is klar, wenn es in Medien nicht um weiße Männern geht, dann verkauft sich das ÜBERHAUPT NICHT!

Ich erspar mir da jetzt mal irgendwelche Schlüsse zu ziehen aber es ist schon gruselig zu merken, dass in Walter Moers „Die Stadt der träumenden Bücher“ (und dem Teil der sterbenslangweiligen Fortsetzung, durch den ich mit gequält habe) genau eine weibliche Figur vorkommt, eine „Schreckse“ o____O Ja klar, Drachen und irgendwelche Hundewesen und blah. Aber Frauen? Don’t be ridiculous! Auch deutsche Fantasy hat halt den Horizont einer Müslischüssel.

TV: Elementary – wie BBCs Sherlock, nur gut

und mit viel mehr Folgen.

Ich kann mit dem Genre der Verbrechensaufklärung nichts anfangen, das interessiert mich alles nicht. Was schade ist, denn so habe ich es auch nach drei Anläufen nicht über die ersten Folgen von The Wire geschafft. Aber irgendwie fasziniert mich diese Sherlock Holmes-Spezialität, aus Details die größten Zusammenhänge erkennen dann doch so sehr, dass es mich die erste BBC-Sherlock-Staffel unterhalten hat. Moriarty war leider total unglaubwürdig besetzt (auch hier macht Elementary einiges besser … aber Spoiler) und Holmes war zeitweilig nur schwer auszuhalten aber die Deduktion hat’s wieder rausgehauen.

Die zweite Staffel schraubt das dann auf Null runter, es gibt nur noch total absurdes Drama, das Holmes als ein noch viel größeres Arschloch darstellt (ja, dachte auch nicht, dass das möglich ist aber es ist eine Sache, Zwischenmenschliches nicht gut zu können aber Gefühle anderer aktiv auszunutzen/zu manipulieren finde ich nicht wirklich witzig*) und da Herr Moffat selbst auch nicht so der sympathischste aller Menschen zu sein scheint (Via) (noch ein Grund sich nicht mit Dr. Who zu beschäftigen …) war’s dann Zeit für Elementary:

Sherlock ist in New York (und ist kein ganz so großes Arschloch), das Casting ist zumindest etwas diverser (was ja bei BBCs Sherlock als Vergleich keine Kunst ist), Watson ist eine Frau (und gespielt von Lucy Liu!) und auch Leute, die nicht Sherlock sind, dürfen manchmal was herausfinden. Observe:

https://www.youtube.com/watch?v=kougD6CaXWQ

Klar, ist das auch nicht alles eitel Sonnenschein, es gibt sehr wenig weibliche Charaktere und immer mal wieder Fat-Shaming aber wir nehmen, was wir kriegen können, gell?

*Ganz allgemein ist dieser Trend, dass unsere (weißen, männlichen) Serienhelden jetzt alle Massenmörder, Psychopaten und Arschlöcher sein müssen, damit’s überhaupt noch jemanden interessiert, irgendwie armselig.

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Schönes Spiel: Spot the white guy (he’s always in the middle).

Sieht so aus als wird es in DS2 noch weniger Waffen geben, die nicht total bescheuert aussehen (siehe z. B auch hier) als im originalen Dark Souls (and da gab es schon gefühlt mehr völlig übertriebene Waffen als in Demon’s Souls). Ich nehm’ dann weiter das normale Schwert und level es maximal auf.

Diversität in der US-Bevölkerung VS ihre Repräsentation im Fernsehen.

Studio Ghibli macht eine Ronja Räubertochter-Serie. Da ich daran keine Kindheitserinerungen habe, die zerstört werden könnten ist das okay. Ich glaube, das könnte was werden (auch wenn Goro Regie führt …).

Und es wird vielleicht eine (amerikanische) Serie über die Piratin Ching Shih geben. Ich bin verhalten optimistisch, auch wenn die Beteiligten erstmal nicht durch Hochwertiges auffallen (die Serie soll Red Flag heißen). (Via) Oh und Gaimans Anansi Boys kommt auch.

(Mini-)Review: Queens of Langkasuka/The Tsunami Warrior

Hey, this is actually pretty nice. The fighting scenes are nothing special if you’re used to wuxia movies and the acting seems clumbsy in places but once the rather terrible first half is behind you there’s princess Ungu kicking ass and the end has some nice WTF-moments reminiscent of good old Hong Kong-cinema times. Also women leading armies in full glorious armor (with boobplates though, unfortunately)! Check it out!

Here, have a weird trailer:

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Schon gehört? Ein paar weiße Männer machen Kingdom Come: Delivarance*, ein „realistisches“™ Mittelalterspiel, also ohne Drachen, Frauen, nicht-weiße Menschen und anderen unrealistischen Fantasy-Schnickschnack. Unfassbar. EDIT: Leider ist das natürlich bei „phantastischen“ Spielen nicht anders, z. B. The Banner Saga hatte – als ich das letzte mal geguckt habe – weder POCs noch weibliche Charaktere, die nicht ins olle Guys Smash, Girls Shoot-Klischee fallen. Und ich wette, dass die alle dünn, able-bodied, hetero, langhaarig, (via) etc. sind. Bitter.

Knight and Princess rolereversal was (maybe) a thing even 2600 years ago, fuck yeah (other then most of the times on the internet: read the comments!)! Der hier z. B. passt sehr schön zum obigen Bullshit-Computerspiel: Frauen waren zu allen Zeiten in der Armee/haben gekämpft.

Hey, es gibt auch positive Anwendung für Drohnen: Überwachen von Nationalparks gegen Wilderer.

Das Alkohol heute eine legale und Marihuana eine illegale Droge ist hat anscheinend (zumindest in den USA) rassistisch Gründe.

Cool, jemand baut an einer Open Source-Variante des Hipster-Texteditores SublimeText namens Limetext. (Via)

*Ja, ich weiß, allein der Name … m(

Trailer: Rheinland

https://www.youtube.com/watch?v=B3SZQPufXZQ
(Via)
From the website:

„During the first World War the French government forced African men – many coming from Senegal or Cameroon – from their colonies to fight for the French army in the Rheinland. ​In 1919, there were between 25,000 and 40,000 African soldiers from the colonies based in Rheinland. After Germany’s defeat, some of the soldiers stayed and founded families.

Their lives, which were already scarred by discrimination and racism were threatened existentially when Hitler and the Nazi-Party seized power.“

They have a crowdfunding campaign but as it’s so often the case there doesn’t seem to be an option to get the film (drm-free &) digital. Not even a DVD if I’m not mistaken (not that I’d be interested in DVDs anymore). So sad.

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Hey, someone inadvertently made a really cool racebend version of the Childlike Empress from Michael Ende’s Neverending Story (I always imagened her East Asian but I guess the stupid movies made her white anyway?). (Via)

Syme, ein verschlüsseltes Social Network, leider als Browser-Plugin, das hat ja auch schon bei Cryptocat nicht geklappt. In dem Zusammenhang: BetterCrypto.org, crypto-copypasta für Admins (Via)

Ich gehör’ ja auch zu den Aluhut-Paranoikern, die bei ihren Computern die Webcams abkleben. So kriegen Script-Kiddies und Geheimdienste im Zweifelsfall dann nur mein Audio. (Via)

Hey, in Börlin wird’s bald einen Supermarkt mit möglichst wenig Plastikverpackungen geben. Ich auch will! (Via)

Dennis Scheck hat sich damals als es um die Tilgung von rassistischen Wörtern in Kinderbüchern ging ernsthaft in Blackface vor die Kamera gestellt? Druckfrisch – eine weitere Sendung, die nicht mehr geguckt wird. (Via)

Illustration: Julie Dillon

Julie Dillon’s fantasy/science fiction illustrations feature lots of POC/WOC and women not necessarily fitting todays beauty standards (the earlier works seem to be more the usual fantasy stuff, so it’s beautiful to see this change). Via Crossed Genres, which seem to have a bunch of really cool stuff going on, like a collection of SFF stories about older women, an LGBT issue etc. They also need subscriptions and there’s a DRM-free ebook option, yay!

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ACAB. Siehe auch. Und hier. Bedauerliche Einzelfälle!

Hey, auch Knorkator sich nicht zu schade für rassistische Albencover, wer hätte das gedacht?! Und bei der Entschuldigungbeim Derailing reitet er sich dann fröhlich weiter in die Scheiße. Woher kommt mir das nochmal bekannt vor? Ach ja, auch andere „Linke“ machen das gerne mal. (Via)

Jeez, look at all the whitewashed Sword & Sworcery fan-art. It’s so sad.

The Nerds of Color beschäftigen sich kritisch mit Rasse, Repräsentation und Diversität bei Superhelden(-verfilmungen) und Popkultur.

Wer mitbekommen hat dass Plastik gerne mal nicht ganz ungiftig ist, wird sicher wenig erstaunt darüber sein, dass das auch für Sextoys gilt. Ich will garnicht über Kontaktlinsen nachdenken …

Mako Mori Test 2.0

So the Mako Mori test (Via) is supposed to be another way of testing how media is treating female characters in a VERY BASIC way (like the Bechdel test). As pointed out here, passing these test doesn’t mean that the movie or whatever might still be sexist as hell, so focussing on these tests is somewhat problematic (it can still be a good way to get an overview of how staggeringly bad female represantation in (Hollywood mainstream) media is).

Anyway, the Mako Mori test goes like this:

The Mako Mori test is passed if the movie has: a) at least one female character; b) who gets her own narrative arc; c) that is not about supporting a man’s story. (Sauce)

laffbending (Via) pointed out a problem with this: there is no talk about race even though Mako Mori is a Japanese character. So my updated version would be:

The Mako Mori test 2.0 is passed if a movie (or any other story) has:

a) at least one female character that is not white,
b) who gets her own narrative arc,
c) that is not about supporting a man’s story.

And I’m afraid that narrows the few movies that would pass the Mako Mori test 1.0 down even more by quite a bit.